Trinkwasserhygiene / Mikrobiologie

Unter dem Begriff Trinkwasserhygiene versteht man sinnbildlich, dass von dem Wasser- versorger  geliefertes Trinkwasser so durch das Rohrleitungsnetz hindurch zu leiten, das keine Beeinträchtigungen an den Entnahmestellen in Form von Geruch, Geschmack sowie Keimbildung entstehen können.

Beeinträchtigungen des Trinkwassers entstehen häufig durch folgende Parameter:

•    Nicht oder ungenügend gewartete Wasserbehandlungsanlagen wie

      Trinkwasserfilter, Dosieranlagen, Entkalkungsanlagen usw.
•    Wasserleitungen, deren Enden verschlossen wurden, so genannte

     „Tot-Leitungen“
•    Überdimensionierte Warmwasserspeicher
•    Temperaturunterschreitungen im Warmwasser- und

      Zirkulationsbereich
•    Hydraulisch nicht abgeglichene Zirkulationsleitungen
•    Entnahmestellen, die nicht regelmäßig benutzt werden
•    Ungenügend isolierte Kaltwasserleitungen, die sich im Gebäude

      erwärmen
•    Niedrige Strömungsgeschwindigkeiten durch überdimensionierte

      Rohrnetze 
•    Mit dem Trinkwassernetz verbundene Feuerlöschleitungen
•    Ungeeignete Absicherungen gegen Rücksaugungen an den

      Entnahmestellen
 
Selbst wenn nur einer dieser oben genannten Parameter auftritt, besteht die Gefahr einer Aufkeimung verschiedener Bakterien in der Trinkwasseranlage. Legionellen zum Beispiel sind in jedem Wasser in geringen Koloniezahlen enthalten. Erst wenn die Bedingungen günstig sind, kommt es zu einer unzulässigen Vermehrung. Andere Bakterienarten entstehen jedoch nur durch Verunreinigung im Trinkwassernetz. Die Trinkwasserverordnung sieht daher eine jährliche Beprobung des Trinkwassernetzes in öffentlichen Gebäuden vor.


Legionellen unter dem Mikroskop Legionellen unter dem Mikroskop